Gehalts-Seminar wieder sehr erfolgreich!

Was bin ich wert? Die Gehaltsfrage – kein Fall von Bescheidenheit! – Unter diesem Motto stand eine Kooperationsveranstaltung der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Nienburg/Weser, Petra Bauer, mit Kerstin Brunegraf von der Koordinierungsstelle frau+wirtschaft in Nienburg.

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Insgesamt zwölf Frauen unterschiedlichen Alters waren gekommen, um zu erfahren, wie sie gezielt und gut vorbereitet in eine Gehaltsverhandlung gehen können. Die Referentin, Frau Christiane Börger aus Bremen, Kommunikationsberaterin und -trainerin, befragte die Teilnehmerinnen zu Beginn der Veranstaltung nach ihrer Motivation. Bereits hier zeigte sich ein breites Spektrum von Themenwünschen. Fragen wie: wo finde ich Informationen über den Verdienst in der jeweiligen Branche? Soll ich überhaupt eine Summe nennen? Sollte ich eher niedrig ansetzen, wenn ich lange aus dem Beruf ausgestiegen bin? Was sollte ich beim Verhandeln beachten? Und schließlich: wann kann ich überhaupt eine Gehaltserhöhung fordern?

Bevor Börger auf diese Fragen und die damit verbundenen Hintergrundinformationen einging, stellte sie den Teilnehmerinnen zuerst einmal die unterschiedlichen Strukturen des Denkens und Handelns von Männern und Frauen vor. Da noch immer männliche Chefs die große Mehrheit bilden, sollten Frauen wissen, dass Männer und Frauen mit Gehaltsverhandlungen unterschiedlich umgehen. So sind Gehaltsverhandlungen für die meisten Männer etwas Normales, während Frauen sie als „schwere Kost“ empfinden. Börger machte deutlich, dass Gehaltsverhandlungen auf dem Arbeitsmarkt dazugehören. Wie auf einem Markt muss dabei auch gefeilscht und vielleicht sogar gepokert werden. Mit Erstaunen nahmen die Teilnehmerinnen auf, dass die Gehaltschancen, bzw. die Erhöhung des Gehalts nur zu etwa 10% von der individuellen Leistung, aber etwa bis zu 90% vom Selbstmarketing, also der eigenen Darstellung sowie der positiven Beziehung zum Chef abhängt.

Im weiteren Verlauf ging Börger auf die bedeutsamen Themen während einer Gehaltsverhandlung ein. Dazu gehören z.B. folgende Schritte: gute Vorbereitung verbunden damit, innerlich gut gewappnet zu sein, falls es nicht so läuft, wie erwartet; die persönliche Leistung muss selbst dargestellt werden, z.B. mit konkreten Beispielen aus der Arbeit. Dabei sollte unbedingt der Mehrwert für das Unternehmen benannt werden.

Sehr deutlich machte Börger, dass man als Verhandlungspartnerin auftritt, nicht als Bittstellerin! Sie erläuterte diese Inhalte und Aussagen und vertiefte sie mit konkreten Beispielen aus der Praxis. Zum Ende der halbtägigen Veranstaltung bekamen die Teilnehmerinnen Informationen darüber, wie und wo sie sich über ein entsprechendes Gehalt der jeweiligen Branche Orientierung holen können. Die teilnehmenden Frauen  nutzen in der sich anschließenden Runde die Gelegenheit, konkrete Nachfragen zu stellen, bzw. eigene Erfahrungen weiterzugeben. Hier achtete die Referentin darauf, dass vor allem Positives und Motivierendes weitergegeben wurde. Bauer und Brunegraf bedankten sich sowohl bei der Referentin für den inhaltsreichen Input als auch bei den Teilnehmerinnen für deren Offenheit im Austausch. Sie machten den Frauen Mut, sich in Gehaltsverhandlungen zu begeben. So lautete schließlich das Fazit aller Beteiligten: feilschen und pokern gehört bei der Gehaltsfrage dazu!

Foto: privat

Pressemitteilung des Landkreises Nienburg (Petra Bauer)