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Das Veranstaltungsjahr 2024 startete mit einer Lesung der Journalistin und Autorin Dr. Marie-Luise Braun.

Mit einem Gläschen Sekt und Häppchen begrüßten Petra Bauer, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Nienburg, ihre Kollegin Editha Schwohl-Masberg, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Nienburg, sowie Mirja Kleuker, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt des Jobcenters Nienburg und die Projektleiterinnen von frau+wirtschaft, Katrin Fedler und Catrina Lohmeyer, über 50 Frauen im Markloher Speicherkaffee.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Catrina Lohmeyer, folgte direkt das Highlight des Abends: Die Lesung des Buches „Spitzenkräfte“ von Dr. Marie-Luise Braun. Die Autorin gab wertvolle Einblicke in die Entstehung ihres Buches. „Ein Buch über Frauen in Führungspositionen zu schreiben, stand nie auf meiner Agenda und das, obwohl ich Ungerechtigkeiten im Beruf erlebt habe und mir weibliche Vorbilder oder eine Mentorin fehlten“, so die Autorin,“ Doch dann kam #MeToo!“ (Anm. Die #MeToo-Bewegung gibt Opfern von sexueller Gewalt eine Stimme und bestärkt sie darin, dass sie nicht allein sind. Insbesondere Frauen sind Opfer von anzüglichen Sprüchen, unerwünschten Berührungen, Mobbing oder sexueller Belästigung am Arbeitsplatz. Die #MeToo-Bewegung entstand im Zuge des Weinstein-Skandals). Die #MeToo!-Bewegung brachte sie auf zwei Gedanken: 1. Klagen ist gut und richtig. Aber Frauen müssen mehr handeln. 2. Weibliche Vorbilder helfen. Sie beschloss zu handeln und beschäftigte sich unter anderem mit Themen wie der männlichen Monokulturen in Führungsebenen. Sie wollte weibliche Vorbilder für Frauen und fand 13 wunderbare Frauen in Führungspositionen, die sie in ihrem Buch porträtierte. In der Lesung gab Dr. Marie-Luise Braun Einblicke in zwei Portraits. Zum einen in das Portrait der Gewandmeisterin Angelika Nowotny, die sich gegen den Willen ihrer Eltern und einer Abi-Note von 1,2 gegen ein Medizinstudium und für eine Schneiderlehre entschied. Heute betreibt Nowotny ein international erfolgreiches Atelier. Zum anderen in das Portrait von Dr. Julia Verlinden, die seit 2013 Mitglied des Deutschen Bundestages ist. Verantwortung zu übernehmen für die Umwelt, Klimaschutz und Generationengerechtigkeit war für Verlinden bereits in ihrer Jugend ein großes Thema, das sie bis heute zielstrebig verfolgt.

Spannend waren auch die Beobachtungen, die die Autorin während des Schreibens machte. In einem Resümee verriet sie, wie weiblicher Führungskräfte arbeiten, Herausforderungen angehen, Hindernisse überwinden und Teams effektiv führen.

Im Anschluss gab es eine Fragerunde, moderiert von Editha Schwohl-Masberg, in der es auch um das Queen-Bee-Syndrom ging. Dieses Syndrom stammt aus der Tierwelt und stellt den Vergleich zu Bienenköniginnen dar, die einen Bienenstock allein regieren und keine anderen Königinnen in Ihrem Stock dulden. Der Vergleich soll aufzeigen, dass Frauen in Spitzenpositionen immer wieder in eine Konkurrenzsituation gebracht werden. Erstens weil es nicht viele Plätze gibt, die für Frauen vorgesehen sind und zweitens, weil die Frauen immer wieder miteinander verglichen werden. Dies führt dazu, dass ein solidarisches Miteinander unter Spitzenfrauen erschwert wird. Die Organisatorinnen hoffen, dass sie mit ihrer Veranstaltung einen Beitrag dazu leisten, dass das Queen-Bee-Syndrom eine Seltenheit bleibt und sich Frauen auf ihrem beruflichen Weg unterstützen.

Im März folgen weitere Veranstaltungen zum EqualPayDay und zum Weltfrauentag. Das Neujahrsevent war ein gelungener Aufschlag und bot nicht nur eine inspirierende Lesung, sondern auch eine wertvolle Gelegenheit für Frauen in der Region, sich zu vernetzen, Erfahrungen auszutauschen und neue Impulse für ihre berufliche Entwicklung zu erhalten.

 

 

 

               

 

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